Batterie im Spannungsfeld: Was muss Elektromobilität bieten?

Der Fahrzeugmarkt ist stark im Wandel. Und auch wenn sich die Unternehmen in Werbungen gerne erzählen, dass dieser Fortschritt „aus eigenem Antrieb“ käme, ist wohl klar, dass es gar keine Wahl gab. Dieser Wandel macht auch im großen Motorsport keinen Halt. Denn performante Batterien und Antriebsstränge, die vollelektrisch betrieben werden, liefern von Elektro-Kart bis zu Formel E alles, was sich Motorsportfans wünschen könnten. Doch die Ansprüche sind häufig gegenläufig.

 

Rennvergnügen als Hobby und Erlebnis

 

Der Rennsport begeistert Groß und Klein gleichermaßen. Einmal am Sachsenring stehen oder mit einem VIP-Ticket live die Boxengasse erleben, schafft Kernmomente in nahezu jedem Leben. Wenn die Motoren aufheulen, Mechaniker ihrer Arbeit nachgehen und der Asphalt nach Reifenabrieb riecht, fühlt sich so mancher wie „im Himmel“. Überraschend ist, wie günstig Tickets für das große Abenteuer am Sachsenring sein können. Hier lassen sich ganz besondere Erlebnisse mit der gesamten Familie feiern. Für wen es mehr in andere Länder der Welt gehen soll, bieten sich noch viel mehr Optionen, die einfach über ein preiswertes Rennticket vom Traum zur Realität werden.

 

Immer mehr im Fokus stehen in diesem Punkt immer häufiger die Rennen im Bereich der Elektrofahrzeuge. War die Autobatterie bisher bereits ein zentraler Bestandteil, bekommt sie im Rahmen des Rennsports noch einmal mehr Aufmerksamkeit. Schließlich muss sie nicht nur die Elektrizität für die Fahrzeugelektrik liefern, sondern ist maßgeblich an der möglichen Performance des Fahrzeugs beteiligt. Mit Blick auf den CO₂-Emissionen kommt hinzu, dass die Antriebsbatterie im Lebenszyklus eine wesentliche Rolle spielt. Denn rund 25 bis 40 Prozent des Kohlendioxids fallen bei der Herstellung an. Folglich wird für Rennfahrzeuge umgedacht. Schließlich muss die Erwartung an den Rennalltag mit der Dimensionierung der Ansprüche übereinstimmen.

Batteriegröße kann Gewichtsvorteile nicht kompensieren

 

Am Ende sollen die Rennställe ebenso in ihren Forderungen befriedigt werden wie die Zuschauer, die sich selbstverständlich selbst mit den günstigsten Tickets ein spannendes und aufsehenerregendes Rennen wünschen. Dabei wird schnell klar, dass die Anforderungen häufig absolut gegenläufig sind. Etwa ist die Fahrdynamik auf der Strecke eine wichtige Eigenschaft. Zeitgleich braucht es für kurze Strecken ein schnelles, effektives Laden. So wollen Rennfahrer und Rennstall maximale Leistung bei schnellen Ladezeiten und hoher Fahrdynamik, was sich im Volumen und dem Gewicht der Batterie niederschlägt. Zeitgleich erhöht dieser Anspruch allerdings die CO₂-Emission der Autobatterien.

 

Interessant ist hierbei, dass Simulationen auf der Nordschleife am Nürburgring zeigen, dass ein Porsche Taycan Turbo S mit einer 85,1 kWh starken Batterie und einem Fahrzeuggewicht von rund 2.500 kg auf unter 7:40 Minuten Rundenzeit kommt. Wird die Kapazität der Batterie um 15,1 kWh verringert und sinkt das Gewicht um etwa 100 kg, bleibt das Elektrofahrzeug nur sieben Zehntelsekunden hinter der deutlich stärkeren Variante zurück. Allerdings reduziert sich die Beschleunigungszeit um bis zu acht Zehntelsekunden mit der leichteren Batterie. Insgesamt kam Porsche zu dem Ergebnis, dass die Gewichtseinsparung aber nicht den Abfall in der Leistungsfähigkeit kompensieren kann.

 

Selbstverständlich spielt das für den regulären Autofahrer kaum eine Rolle, da er in diesen Bereichen keinen echten Gewinn ableiten kann. In der Formel E hingegen, die trotz schlechter Prognosen vor mehr als zehn Jahren heute ein echter Erfolg ist, sieht die Thematik völlig anders aus. Die Entwicklung in diesem Bereich ist also noch lange nicht am Ende angekommen und Motorsportfans und solche, die es noch werden wollen, dürften sich auf eine performante Zukunft freuen.